VIP Johann Christlieb Atenstädt

Bürgermeister, Apotheker, Ratsherr Atenstädt in Oschatz



VIP - Oschatz - Johann Christlieb Atenstädt 1749-1820

Johann Christlieb Atenstädt
19.01.1749 geboren
07.06.1820 in Oschatz gestorben
Friedhofskirche Oschatz 





Kinder
Carl Atenstädt, Apotheker
Christian Gottlob Atenstädt
Accis-Inspektor, Stadtschreiber
Wilhelmine Valz
Heinrich August Atenstädt 
Apotheker zu Bitterfeld

 



Zahlen:
01.07.1773 Apotheker, Ratsherr 
1805 Bürgermeister Atenstädt überreicht die Jägerfahne an die Jägerkompanie Oschatz

07.07.1816 General-Accis-Inspector und Stadtschreiber Atenstädt in Oschatz: Ritter des 
Civil-Verdienst-Ordens v.
König August dem Gerechten




Dem Andenken des verstorbenen Herrn Bürgermeister Atenstädt

Schnell und unerwartet entriss uns der Tod am 7. Juni früh um 6 Uhr Herrn Johann Christlieb Atenstädt, wohlverdienter Bürgermeister, Stadt-Steuereinnehmer und vormaligen Besitzer der hiesigen priviligierten Apotheke. Gesund und munter hatte er sich zu Bette gelegt, in der Hoffnung, am anderen Morgen wieder an seine Arbeit zu gehen, als ihn der Tod überraschte, und dadurch die Seinigen in die größte Betrübnis versetzte. Groß ist aber auch der Verlust, den die hiesige Stadt durch diesen Tod erlitten hat. Mit außerordentlicher Thätigkeit verrichtete er die beschwerlichen Geschäfte seines Amtes, und sorgte mit väterlicher Sorgfalt für das Beste der Stadt und ihrer Bewohner. Umso viel mehr wird es den Lesern dieses Blattes nicht unangenehm sein, wen sie in demselbigen einige Nachrichten von seinem Leben finden. Er wurde nemlich den 19.01.1749 zu Oschatz geboren, und nachdem er seine sorgfältige Erziehung von seinen Aeltern genossen hatte, widmete er sich der Apothekerkunst, worauf er am 10. July sich am 27. desselben Monats mit Frau Friedericke Dorothea, einer gebohrenen Clarus vereheligte, die ihm aber schon längst in die Ewigkeit vorausgegangen ist. Er zeugte mit ihr 5 Kinder, wovon noch 4 am Leben sind, und den Tod ihres geliebten Vaters beweinen. Am 21.Sept. 1786 wurde er in den hiesigen Ratsstuhl berufen, und trat am 5. Nov. 1800 zum erstenmale das Amt eines regierenden Bürgermeisters an. Was er während dieser 19 jährigen Amtsführung für die Stadt geleistet hat, ist Jedermann bekannt, vorzüglich in den unglücklichen Kriegsjahren 1809, 1812 und 1813, wo unsere Stadt fast immerwährend mit fremden Truppen überschwemmt war, und in den unglücklichen Jahren der Theurung. und nur derjenige wird darüber richtig urtheilen können, der ihn hiebey zu beobachten Gelegenheit hatte und die Beschwerden kennt, die mit einem solchen Amte verbunden sind, und seinen Verdiensten solche Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Obgleich seine Gesundheit dadurch sehr viel gelitten hatte, so setzte er doch seine beschwerlichen Geschäfte mit rastloser Thätigkeit fort, bis er am 7. Juny so früh so schnell aus der Zeit in die Ewigkeit abgerufen wurde. Er wurde am 10. früh in der Stille zu seiner Ruhestätte gebracht; eine große Anzahl der hiesigen Honoratioren und Bürger, so wie ein Theil des hiesigen Offizierscorps, bezeigten durch die Begleitung seiner irrdischen Hülle ihre Achtung gegen den Entschlafenen. Sanft ruhe seine Asche. 

...aus der Oschatzer gemeinützige Blätter 1820
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